Datum: | 18.06.2019 |
Uhrzeit: | 15:58 |
Einsatzstichwort: | Wohn / Senioren / Pflegeheim BMA |
Eingesetzte Fahrzeuge: | LF10 (43/44-1) LF 20 KatS (43/44-2) RW2 (43/52-1) MTF (43/19-1) |
Eingesetzte Kräfte: | 23 |
Einsatzbeschreibung:
Bereits auf der Anfahrt zum Gerätehaus konnten die Kameraden eine schwarze Rauchsäule und starken Brandgeruch wahrnehmen. Nach wenigen Minuten konnte das LF10 mit einer Stärke von 1/5 (davon 5 Atemschutzgeräteträger) zur Einsatzstelle ausrücken. Darauffolgend wurden auch das LF 20 KatS, der Rüstwagen und das MTF besetzt. Beim Eintreffen unserer Kräfte drang dichter schwarzer Brandrauch aus dem gesamten Dachstuhl des Gebäudes. Da sich zu diesem Zeitpunkt noch alle Bewohner im Gebäude befanden, wurden die ersten beiden Trupps sofort zur Menschenrettung eingesetzt, um die zum größten Teil hilfsbedürftigen und auch bettlägerigen Personen aus dem Gebäude zu retten. Unzählige Türen mussten hierzu gewaltsam geöffnet werden. Die FF Huchting war mit insgesamt 23 Einsatzkräften vor Ort und hatte 4 Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz. Dank der tollen Zusammenarbeit zwischen den Kräften der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei und den Hilfsdiensten, konnten alle Bewohner gerettet werden. Vielen Dank allen Einsatzkräften, die sich unter größten Anstrengungen bei heißem Wetter für unsere Mitmenschen eingesetzt haben.
Weiterführende Links:
Feuerwehr Bremen via Presseportal
Pressemitteilung der Feuerwehr Bremen:
“Bremen-Huchting (ots)
(dzi) Am 18.06.2019 um 15:52 Uhr wurde der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle der Feuerwehr Bremen über die Brandmeldeanlage eines Pflegeheims in der Tegeler Plate 23 in Bremen-Huchting ein Brand gemeldet. Kurz nach diesem automatischen Meldungseingang gingen in der Leitstelle eine Vielzahl von Notrufen über den Notruf 112 ein. Die Anrufer meldeten einen Dachstuhlbrand einhergehend mit einer starken Rauchentwicklung. Die Rauchsäule war bis Achim sichtbar. Zunächst wurden der Einsatzleitdienst sowie die Feuerwachen 1 und 4 alarmiert. Bereits auf der Anfahrt wurden wegen der weithin sichtbaren Rauchwolke vom zuständigen Zugführer umfangreich Einsatzkräfte nachgefordert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte drang dichter schwarzer Rauch aus dem Dachstuhl des 200 x 20m großen Gebäudes. Nur wenige Minuten später kam es zu einer Durchzündung und der Dachstuhl brannte mit offenen Flammen in voller Ausdehnung. Da sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs alle 96 Bewohner im Gebäude befanden wurde sofort die Menschenrettung im gesamten Gebäude eingeleitet. Hierbei arbeiteten Feuerwehr und Polizei hervorragend zusammen, so dass sämtliche Bewohner in kürzester Zeit aus dem Gebäude gerettet werden konnten. Erschwert wurde die Rettung dadurch, dass rund 80% der Bewohner auf Hilfsmittel wie Rollatoren und Rollstühle angewiesen waren. Das verkomplizierte die Rettung insbesondere aus den oberen Geschossen.
Zur Brandbekämpfung wurden u.a. vier Drehleitern mit sog. Wenderohren reingesetzt. Des Weiteren kamen 4 C-Rohre zum Einsatz. Für die Nachlöscharbeiten wurden Einsatzkräfte mit Atemschutz im Dachstuhlbereich eingesetzt. Dabei wurden rund 50 Atemschutzgeräte verwendet. Der Nachschub an Atemschutzgeräten wurde über aus der Freizeit nachalarmierte Beamte sichergestellt. Um 19:27 Uhr wurde von der Feuerwehreinsatzleitung “Feuer in der Gewalt” gemeldet. Die Meldung “Feuer aus” erfolgte dann um 19:49 Uhr.
Überschlägig kamen bei diesem Einsatz 140 Feuerwehreinsatzkräfte, 40 Rettungsdiensteinsatzkräfte sowie diverse Einsatzkräfte aus den Schnelleinsatzgruppen der Hilfsorganisationen mit ca. 50 Einsatzfahrzeugen zum Einsatz. Von der Polizei wurden ca. 70 Beamte eingesetzt, darunter 2 FuStKw der KGO (PK Delmenhorst und PK Weyhe).
An der Einsatzstelle hatten sich insgesamt drei Patientenablagen gebildet. Sämtliche Bewohner sind durch den Rettungsdienst gesichtet und betreut worden. Insgesamt 21 Personen mussten zur weiteren Versorgung in Stadtbremische Kliniken transportiert werden. Bis auf wenige Patienten hatten alle Brandrauch eingeatmet. Darunter auch zwei Polizei- und zwei Feuerwehrbeamte, die zwischenzeitlich die Klinik wieder verlassen und ihren Dienst fortsetzen konnten.
Zur weiteren Betreuung und Versorgung der unverletzten Betroffenen wurden diese in eine nahe gelegene Sporthalle verbracht. In dieser sog. Betreuungsstelle waren im Einsatzverlauf rund 150 zu betreuende Personen.
Da das vom Brand betroffene Gebäude weitestgehend unbewohnbar war, waren die Personen anderweitig unterzubringen. Hierzu wurden von der Bremer Heimstiftung Plätze in eigenen Pflegeeinrichtungen und Hotels organisiert. Der Transport der Betroffenen dorthin wurde und wird mit Einsatzmitteln des Rettungsdienstes und der Feuerwehr Bremen durchgeführt.
Die Schadenshöhe ist nicht konkret schätzbar, dürfte aber im zweistelligen Millionenbereich liegen. Die Brandursachermittlung wird durch die Kriminalpolizei durchgeführt. “
Quelle: Feuerwehr Bremen