Was muss ich tun, wenn ich Gasgeruch im Haus wahrnehme? Und – wie riecht eigentlich ausströmendes Gas?
Da diese Fragen häufig gestellt werden und das richtige Verhalten bei Gasgeruch immens wichtig ist, möchten wir Ihnen diese in dem folgenden Beitrag gerne beantworten und Ihnen ein paar Richtlinien geben, wie Sie sich in einem solchen Fall verhalten sollten.
Wie riecht eigentlich Erdgas?
Erdgas ist in unbehandelten Zustand ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Sollte dieses an einer Stelle im Heizungssystem austreten, würde vollkommen unbemerkt eine explosive Atmosphäre entstehen können. Um diesen entgegenzuwirken, odorieren die Gasversorger den Rohstoff. Beim odorieren werden dem fossilen Gas Duftstoffe beigemischt, die sich deutlich von Alltagsgerüchen unterscheiden. Je nach Region kann der Geruch unterschiedlich sein. Einige Duftstoffe basieren auf Schwefel, was zu einem fauligen, gammeligen oder modrigen Geruch führt. In anderen Regionen kann austretendes Gas auch dem Geruch von Klebstoff ähneln. So können bereits kleinste Mengen austretenden Gases wahrgenommen werden. Wenn Sie genau wissen möchten, wie das Gas in Ihrer Region riecht, so erfragen Sie dieses bei Ihrem Gasversorger – in der Regel verfügen diese über Geruchsproben für die jeweilige Region.
Was tun wenn ich Gasgeruch in meinem Haus wahrnehme?
Sollten Sie Gasgeruch in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung wahrnehmen, so sollten Sie sich bemühen Ruhe zu bewahren und sehr bewusst die folgenden Punkte beachten.
Kein Flammen! Keine Funken!
Riecht es nach Gas, ist offenes Feuer und Licht tabu. Löschen Sie umgehend offene Flammen und Zigaretten, benutzen Sie keine Feuerzeuge und Streichhölzer. Auch an elektrischen Geräten können Funken bei Schaltvorgängen entstehen. Also – keine Lichtschalter oder elektrische Geräte betätigen, keine Stecker in die Steckdose stecken oder diese abziehen. Auch Taschenlampen dürfen nicht benutzt werden. Bedenken Sie auch, dass Sie keine Bereiche betreten, deren Beleuchtung durch Bewegungsmelder oder Türkontakte gesteuert ist.
Fenster auf!
Öffnen Sie die Fenster so weit wie möglich, um für einen Durchzug zu sorgen. Der Luftaustausch trägt dazu bei die Gaskonzentration in der Umgebung zu senken. Nutzen Sie keine Dunstabzugshauben oder Ventilatoren, um dieses zu unterstützen – auch hier besteht die Gefahr der Funkenbildung.
Gashahn schließen!
Bei Gasgeruch ist es wichtig, den Gashahn schnellstmöglich abzuriegeln. Dieser Gashahn (Hauptabsperreinrichtung) befindet sich direkt hinter der Durchführung der Gasleitung in das Wohnhaus und liegt noch vor dem Gaszähler. Sobald diese Hauptabsperreinrichtung verschlossen ist, sollte kein weiteres Gas mehr einströmen können. Bitte bedenken Sie auch hierbei, dass Räume gegebenenfalls eine Lichtsteuerung durch Türkontakte oder Bewegungsmelder haben können. In einem solchen Fall ist zu vermeiden einen solchen Raum zu betreten, da die Gefahr der Funkenbildung besteht.
Mitbewohner warnen und Gebäude evakuieren!
Ist der Gashahn geschlossen, warnen Sie unverzüglich alle weiteren Mitbewohner und evakuieren Sie das Gebäude. Nutzen Sie keine Klingel oder das Telefon, sondern machen Sie durch lautes Klopfen und Rufen auf sich aufmerksam und weisen Sie die Personen an keine Lichtschalter oder anderen elektrischen Geräte zu betätigen.
Notruf absetzen!
Sobald Sie sich in ausreichendem Abstand vom betroffenen Gebäude befinden, setzen Sie umgehend über die Notrufnummer 112 einen Notruf ab und wenn möglich informieren Sie Ihren Gasversorger über den Vorfall. Im Versorgungsbereich der Wesernetz Bremen GmbH können Sie einen Gasaustritt über die Rufnummer 0421-3591020 melden. Alle weiteren Schritte werden dann durch das Personal der Feuerwehr und des Gasversorgers eingeleitet.
Gibt es Warngeräte für Gas?
Ja, genau wie es Rauchwarnmelder gibt, die Bewohner vor einem Brand warnen, gibt es auch sogenannte Gaswarnmelder im Handel zu kaufen. Diese messen die Luftatmosphäre im Raum und geben einen schrillen Alarmton ab, sobald eine ungewöhnliche Gaskonzentration gemessen werden sollte.
